Villa "Sol y Viento"

Mediterranes Passivhaus in der Provinz von Málaga, Fertigstellung 2015

Stacks Image 635
Passivhausdesigner: Frau Dipl. Ing. der Architektur Katrin Falck Szenessy
Begleitender Architekt und Statiker: Estudio Técnico Vera
Generalunternehmer:  Casa Linda S.L. 
Beheizte Wohnfläche: 400m2

Wenn Sie Interesse haben, das Haus “Sol y Viento“ zu besichtigen, melden Sie sich gerne bei uns. Wir organisieren einen Besuch und ein Gespräch über „Passivhäuser“. Bitte nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. 
Weitere Informationen finden Sie auch unter
www.passivhausprojekte.de ID:4477

Besonderheiten

Stacks Image 670
Großes Flachdach für aktive Solarenergienutzung, Solarthermie (zukünftig auch Photovoltaik).
Stacks Image 671
Automatische, sonnengesteuerte Jalousiesteuerung durch KNX Gebäudeautomation.
Stacks Image 672
Sommerliche Nachtauskühlung durch thermischen Auftrieb (3 Geschosse zzgl. Turmfenster).
Stacks Image 676
Einsatz einer Luft-Wärmepumpe zur Unterstützung der Wärmebereitung im Winter.
Stacks Image 677
Vorgeschalteter Erdkollektor als Vorerwärmung oder Vorkühlung der Luft der Lüftungsanlage.
Stacks Image 678
Regenwassernutzungsanlage zur Gartenbewässerung und für die Toilettenspülung.
Stacks Image 679
U-Wert Außenwand: 0,22 W/(m2K).
Stacks Image 680
U-Wert Außenwand/Erdreich: 0,27 W/(m2K).
Stacks Image 681
U-Wert Kellerboden: 0,24 W(m2K).
Stacks Image 682
U-Wert Dach: 0,21 W/(m2K).
Stacks Image 683
U-Wert Fenster: 1,3 W/(m2K).
Stacks Image 684
Wärmerückgewinnung: 80,31%.
Stacks Image 685
PHPP jährl. Heizwärmebedarf: 8,8 kWh/m2a.
Stacks Image 686
PHPP jährl. Kühlungsbedarf: 5 kWh/m2a.
Stacks Image 687
PHPP Primärenergiebedarf: 78 kWh/ (m2a).
Stacks Image 688
Drucktest-Luftwechsel n50: 0,5 1/h.

Die Bauliche Realisierung

  • Die Baukonstruktion
    Das Haus wird getragen durch eine Stahlbetonskelett-Struktur, die mit Porenbeton-Steinen (Ytong) ausgemauert wurde. Die Decken sind massive Stahlbetondecken. Das Dach ist ein auskragendes Flachdach, aus dem ein Treppenturm herausschießt.
  • Das Wärmedämmkonzept
    Das gesamte Gebäude ist mit Wärmedämmung umhüllt.

    Unter der Keller-Bodenplatte (6cm) sowie an den erdberührenden Bauteilen (12cm) und unter der Südterrasse (15cm) wurde Styrodur-Dämmung verwendet.

    Auf sämtlichen freiliegenden Außenwänden wurde ein 12 cm dickes Wärmedämmverbundsystem aus Steinwolle angebracht.

    Die Dachflächen wurden mit 18cm Korkplatten, die Balkonflächen mit 10cm Korkplatten gedämmt.

    Unsere Intention war es, möglichst umfassend wärmebrückenfrei zu konstruieren. So wurden zum Beispiel sämtliche freiliegenden Balkonbetonplatten mit 6cm Wärmedämmung ummantelt, um den Übergang zwischen der Innen- und Außenbetondecke wärmebrückenfrei zu gestalten.
  • Die Fenster
    Bei den Fenstern fiel die Wahl auf qualitativ gute Holz-Aluminiumfenster mit Zweischeiben- und Dreischeibenverglasung.

    Ein Großteil der Fenster verfügt über eine außenliegende und lichtschließende Jalousie. Es wurde darauf geachtet, einen besonders gut gedämmten Jalousiekasten zu nehmen, der außerdem noch auf der Vorder- und Rückseite eine zusätzliche Dämmung bekam, eine Wärmebrückenberechnung dazu liegt vor. 
  • Das Lüftungsanlagenkonzept
    Im Haus Sol y Viento wurden zwei verschiedene Lüftungsanlagen eingebaut: eine Helios-Anlage KWL EC 270 PRO R für das Erdgeschoss und das Obergeschoss, ein EuroAir150.5 BY Gerät für den großen Keller.

    Die Lüftungsrohre wurden dazu in der Betondecke mit vergossen. So führt von den beiden zentral montierten Verteilerkästen im EG und im Keller jeweils ein individuelles Rohr zu jedem einzelnem Abluft- bzw. Zuluftstutzen im Haus.
    Sämtliche Wohn- und Aufenthaltsräume im Haus verfügen so über ihre individuelle Zuluftleitung. Sämtliche Küchen, Bäder und Abseiten haben ihre gesonderte Abluftleitung. Flure und Durchgänge sind Überströmzonen.
  • Das Luftdichtigkeitskonzept und der Luftdichtigkeitstest
    Um die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle zu gewährleisten wurde sehr genau darauf geachtet, dass die luftdichte Ebene an keinen bzw. an nur wenigen gut abgedichteten Stellen durchbrochen wird.
    Ein Positionsplan mit der luftdichten Hülle wurde erstellt.

    Die Betondecke und der Betonboden bilden jeweils den oberen und den unteren Abschluss der luftdichten Ebene. Die Porenbetonwände wurden mit luftdichtem Putz vollflächig versehen, der Putz an die Decke und den Boden angearbeitet
    Es wurde explizit darauf geachtet, dass der Putz vor dem Estrich bis auf den Betonfußboden aufgetragen wird sowie dass vor Einbau der Installationswände in den Bädern, die dahinterliegende Außenwand vollflächig verputzt wurde.

    Installationsrohre wurden mit luftdichtem Klebeband versehen.
    Es kamen luftdichte Steckdosen in den Außenwänden sowie in den bis zu 1m an die Außenwände grenzenden Innenwänden zum Einsatz.

    Das Turmdach ist die einzige Dachfläche, die als Holzkonstruktion ausgeführt wurde. Die luftdichte Ebene bildet eine Luftdichtigkeitsfolie, die in den Wandputz übergeht.

    Die Fenster wurden mit einem speziellen Luftdichtigkeitsband versehen und unterhalb des Putzes an den Leibungen verklebt.

    Es wurde ein Luftdichtigkeitstest (bekannt unter dem Namen Blower Door) durchgeführt und erfolgreich mit einem n50 Wert von 0,469 Luftwechselrate bestanden.
  • Das Haustechnikkonzept | Kühle im Sommer
    Es wurden außenliegende, festschließende Jalousien vor den Fenstern montiert, um im Sommer das Haus vor zu viel Wärmeeintrag zu schützen. Diese Jalousien werden über eine KNX Gebäudeautomation sonnenstandsbezogen gesteuert, so dass auch bei Abwesenheit gewährleistet ist, dass der Sonnenertrag im Sommer nicht zu groß wird.
    Zusätzlich werden wesentliche Südfenster durch großzügige Überdachungen vor der senkrecht stehenden Sommersonne geschützt und beschattet.
    Bei hohen Sommertemperaturen wird das Haus zusätzlich nachts durch eine manuelle Lüftung heruntergekühlt.
    Die Zuluft im EG und OG wird über eine Erdsole-Leitung im Sommer leicht vorgekühlt. Erfahrungsgemäß können so zwei Grad Temperaturunterschied durch die Erdsole-Leitung erreicht werden.
  • Wärme im Winter
    Wärmegewinne werden über das Jahr gesehen hauptsächlich über den Sonnenertrag über die Fenster erzielt. In Südspanien fallen fast 3000 Sonnenstunden im Jahr an. Die Ausbeute aus der Solarenergie ist entsprechend hoch. Im Osten befindet sich eine große zweistöckige Fensterfront, die als Sonnenfänger ab den ersten Morgenstunden dient. Über diese Ostfenster gelangt die Sonnenenergie bis zum Mittag ins Herz des Hauses und erwärmt so die innere Luft. Durch die tiefer stehende Sonne im Winter gelangt im weiteren Verlauf des Tages die Sonne auch im Süden und Westen unterhalb der Vordächer hindurch durch die großen Fenster in das Haus.
    Zusätzlich wird die Zuluft für das Haus über eine Erdsole-Leitung sowie über die Wärmerückgewinnung des Lüftungsgeräts vorgewärmt.
    Für die kühleren Wintertage verfügt das Haus unabhängig von der Lüftung über eine zentrale Heizung: ein 1000 Liter Warmwasserspeicher versorgt nicht nur das Trinkwasser mit warmem Wasser, sondern auch eine Fußbodenerwärmung, die explizit alle Bäder sowie die Hauptbodenflächen der Aufenthaltsräume im Erdgeschoss und Kellergeschoss mit Wärme versorgt.
    Gespeist wird der Tank in erster Linie durch eine Solarthermieanlage mit 5 aufgeständerten Solarpanelen auf dem Flachdach.
    Im Sommer speist die Solarthermieanlage den Überschuss an Wärme in den außenliegenden Pool.
    Unterstützt wird die Wärmebereitung gerade bei sonnenarmen Tagen durch eine Luft-Wärmepumpe, die ebenfalls in den Speichertank einspeisen. 
     
  • Umsetzung eines Nullenergiehauses
    Schon beim Anfang der Planung stand das Endziel für dieses Bauprojekt fest. Es sollte gesamtheitlich geplant und so durchdacht sein, dass mit Hilfe einer PV-Anlage auf dem Dach das Passivhaus später auch bilanziell zu einem Nullenergiehaus wird. Auch die passende Steckdose in der Garage für ein zukünftiges Elektroauto ist mit eingebaut. Ein Konzept für eine PV-Anlage für das Flachdach lag vor und wurde nun kürzlich in der Größenordnung von 6 kWp auf dem Flachdach installiert.
  • Ökologische Baustoffe
    Für die Entscheidung der Materialauswahl des Hauses wurden sowohl das Preis-Leistungsverhältnis als auch verschiedene ökologische Aspekte mit hinzugezogen.

    Wir haben zu einem Großteil ökologisch vertretbare Materialen verwendet, wie z.B.:
    Es kamen Holzfenster aus Pinienholz zur Verwendung anstelle von härteren Tropenhölzern.
    Das Dach und die Balkone wurden mit Korkdämmung gedämmt.
    Die Fassaden wurden mit Steinwolle im Zuge eines Wärmedämmverbundsystems ausgestattet.
    Die Innenwände wurde zum Großteil mit lösungsmittelfreier Ökofarbe gestrichen.
  • Der Regenwassertank
    Auf dem Flachdach verfügt das Haus über rund 190m2 Dachfläche zur Nutzung des anfallenden Regenwassers. Dazu kommen ca. 110m2 Fläche von der Süd- und Ostterrasse, die ebenfalls ans Regenwassersystem angeschlossen sind. In dieser Region fällt der Regen vorwiegend im Winterhalbjahr, während in den Sommermonaten kaum ein Tropfen fällt. Daher wurde ein relativ großes Volumen gewählt für den Regenwassertank, der im Garten im Erdreich eingegraben wurde. 16m3 umfasst sein Volumen. So kann ein Großteil der Gartenbewässerung im Winter und in den Übergangszeiten sowie die Toilettenspülung des Hauses mit Regenwasser gespeist werden. Der Wassertank spart uns ca. 80m3 im Jahr.
Open all Close all

Fotogalerie Bauphase